Die Corona-Krise bringt das ein oder andere Unternehmen -nicht nur wirtschaftlich- ganz schön in Aufruhr. Haben Sie auch die markigen Sprüche mitbekommen? „Nichts wird mehr so sein wie es war! Die Krise als Chance begreifen! Digital und agil, jetzt ist die Zeit für New Work!“ Im richtigen Kontext könnten diese Sätze von mir sein. Corona wird nicht nur unser Wirtschaften, sondern auch unsere Zusammenarbeit verändern. Aber am Kontext habe ich Zweifel. Ich bin mir nicht sicher, ob jeder, der die markigen Sprüche sagt, das Richtige meint und jeder, der sie hört, sie auch richtig versteht. Zu oft höre ich stark verkürzte Botschaften wie: „Einfach nur Krawatte aus, Hierarchien reduzieren, alle ein Laptop fürs Homeoffice und ein Kanban-Board neben den Kicker…. dann klappt das schon mit der NEW WORK!“ Ich muss Sie enttäuschen. Tut es nicht! Verstehen Sie mich nicht falsch. Alle diese Maßnahmen können wertvoller Teil einer Entwicklung sein. Aber sie sind das Sahnehäubchen. Und dieses Sahnehäubchen schmeckt nur dann gut, wenn der Kuchen darunter mit Liebe, Leidenschaft und Aufwand handwerklich gut gebacken ist. Wenn der Kuchen staubtrocken wegkrümelt und obendrein zu süß ist, dann rettet das noch so tolle Sahnehäubchen nichts mehr, weil wir den Kuchen ja essen und nicht anschauen wollen.
DER BÄCKER MUSS ES KÖNNEN UND WOLLEN…..
Der Hinweis auf den handwerklich gut gebackenen Kuchen fehlt mir in zu vielen Veröffentlichungen. Vom Rezept und den Zutaten ganz zu schweigen. Ist Ihnen auch aufgefallen, dass es trotz des Lobgesangs über neue Formen von Arbeit vergleichsweise wenig Unternehmen gibt, die eine wirklich gute Unternehmenskultur -die sich in besseren Ergebnissen hart messen lässt- tatsächlich haben? Warum eigentlich, wenn es so einfach scheint? In meiner täglichen Arbeit erlebe ich nur wenige Geschäftsführer, die sich wirklich einlassen. Warum scheinen Risiko und die Ungewissheit so groß? Wissen Entscheider vielleicht oft nicht, an welchen Schrauben sie drehen müssen? Merken sie, dass der Kicker in die Kantine alleine nicht reicht? Oder spüren sie vielleicht, dass ihre eigene Veränderung unbedingter Teil der Lösung -oft sogar der Größte- ist? Diese Erkenntnis ist nicht immer angenehm und der Schritt aus der Komfortzone nicht leicht. Vielen ist vielleicht alles einfach zu unplanbar. Sie erkennen, dass Veränderungen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten mit sich bringen. Da ist so ein in Fakten gebettetes Jahres-Budget schon angenehmer. Daran kann man sich gut festhalten (zumindest so lange, bis so ein kleines Virus die schönen Fakten in wenigen Tagen pulverisiert).
…..UND BRAUCHT EIN GUTES REZEPT!
Doch nun ist Schluss mit dem zynischen, kritischen Blick. Auch wenn ich hart mit Kolumnisten ins Gericht gehe: Ich bin überzeugt, alle wollen das Richtige. Und mein Respekt vor Geschäftsführern, die ihr Unternehmen durch die Krise lotsen, ist immens. Vielmehr möchte ich Ihnen etwas über die richtigen Zutaten und das Rezept für den leckeren Kuchen erzählen. Einen Kuchen, der nach mehr wirtschaftlichem Erfolg, mehr Zeit für Entwicklung, schnelleren notwendigen Veränderungen, zufriedeneren, motivierteren, leistungsbereiteren Mitarbeitern und Chefs mit weniger Stress und mehr Zeit für das Wesentliche schmeckt. Die Zutaten werden Sie nicht überraschen. Geschäftsführer und Ihr Führungsteam backen mit Vertrauen, Ehrlichkeit, Mut, Konsequenz, Lob, Respekt, Klarheit, Feedback, Achtsamkeit, Selbstführung, Leadership, Loslassen, Selbsteinschätzung und Verständnis. Das sind eine Menge Zutaten, nicht wahr? Und nun müssen die auch noch in der richtigen Reihenfolge zur richtigen Zeit zusammengerührt werden. Das ist ein wenig komplexer als einen Kanban-Board neben dem Kicker aufzuhängen. Aber ich kann Sie beruhigen, es ist auch kein Hexenwerk. Ich kenne kein Unternehmen, das sich eingelassen hat, dem der Erfolg verwehrt blieb. Unsere Kunden sind dafür die besten Beispiele. Dabei folgen sie unserem Rezept, den „7 Schritten zum Hochleistungsteam“. Und dieses Rezept klappt IMMER…wenn die Geschäftsführung bereit ist, der Bäcker zu sein. Wenn sie bereit ist,…
- …sich auf eine Reise ins Unbekannte einzulassen.
- … sich selbst als wichtigen Teil der Veränderung zu verstehen.
- …für einen Prozess, der vielleicht ein wenig länger dauert.
- …Erfolg zu akzeptieren, dessen Dimension sie sich im Moment noch nicht vorstellen kann 😊.
Und wenn Sie dann den ersten dampfenden, duftenden, frischen Kuchen aus dem Ofen holen und ihn sich schmecken lassen…. dann habe ich auch kein Problem mehr mit dem Kicker.