Lebensfreude: Mit sich selbst großzügiger sein.
Wie großzügig sind Sie mit sich selbst? Sind Sie eine der wenigen Frauen, die das Leben voll genießen, erfolgreich sind und sich Zeit für sich selbst nehmen? Gratuliere!
Meiner Erfahrung nach opfern sich die meisten Frauen der älteren Generation für andere auf, weil Sie dadurch das Gefühl haben, das Richtige zu tun. Bis vor 50 Jahren hatten viele Frauen auch wenig Alternativen, weil sie vom Mann finanziell und sozial abhängig waren. Obwohl Frauen heutzutage viel mehr Möglichkeiten offen stehen, hat sich dieses Verhalten noch nicht wesentlich geändert. Ich erlebe noch viele Frauen, die vorwiegend daran interessiert sind, den Vorstellungen der anderen gerecht zu werden. Sie leiden und glauben, dass es die Situation von ihnen erfordert. Mit dieser Haltung ist Erfolg im Beruf kaum erreichbar, von Lebensfreude ganz zu schweigen.
Warum halten wir dran fest? Meiner Erfahrung nach gibt es uns Frauen eine Art Lebenssinn, einen moralisch wichtigen Grund, hier zu sein. „Die anderen brauchen mich!“ Frauen, die beruflich und privat erfolgreich sind, haben diese Grundhaltung zum Leben verändert. Sie haben ihr Leben auf einen neuen Lebenssinn und klare Ziele ausgerichtet (zur Zielfindung mehr in meinem nächsten Blog). Durch diese Neuorientierung erfahren Sie Lebensfreude und Energie, die ein hohes Arbeitspensum mit gesteigertem Selbstwertgefühl möglich macht.
Aber wie können wir „die anderen brauchen mich“ Grundhaltung verändern? Dies ist keine leichte Aufgabe, weil sich diese Grundhaltung als soziale Struktur über mehrere tausend Jahre entwickelt hat und im Prinzip für uns als selbstverständlich und gegeben erscheint. Auch wenn wir rational erkennen, dass diese Struktur nicht mehr zeitgemäß ist, erfordert es einen großen evolutionären Entwicklungsschritt im Bewusstsein der Frauen, sich davon zu befreien und unsere Daseinsberechtigung und unser Selbstverständnis neu zu definieren.
Im Folgenden verrate ich Ihnen meine drei Geheimnisse, wie ich gelernt habe, diese neue Grundhaltung zu entwickeln und zu fördern:
- Schaffen Sie Raum für sich selbst, dann können Sie auch anderen Menschen gegenüber großzügiger sein. Sie werden merken, dass Sie ausgeglichener sind und mehr Freude ausstrahlen, wenn Sie sich ein oder zwei (oder auch mehr) Stunden in der Woche ganz für sich nehmen. Einfach nichts tun, spazieren gehen, malen, meditieren oder Nägel lackieren. Nutzen Sie die Zeit, um sich selbst zu finden oder Ihre Wünsche und Ziele zu erforschen. Und das ist besonders wichtig für Frauen mit Kindern. Ihre Kinder profitieren von Ihrem Wohlbefinden und Ihrer Lebensfreude mehr als Sie sich vielleicht vorstellen.
- Genießen Sie die Zeit mit Ihrer Familie. Ob Sie gemeinsame Ausflüge machen, z.B. Radtouren, ins Kino gehen oder ob Sie zu Hause zusammen kochen, die Zeit mit Ihrer Familie ist kostbar. Wenn Sie berufstätig sind und es sich leisten können, organisieren Sie Hilfe für die Hausarbeit. Vielleicht kann nicht nur der wöchentliche Hausputz von anderen übernommen werden, sondern auch das Waschen und Bügeln oder vielleicht sogar die Gartenarbeit. Bitten Sie Ihren Partner und gegebenenfalls Ihre Kinder, mehr Hausarbeiten zu übernehmen, wenn das Geld für Hilfe von außen nicht reicht.
- Perfektionismus bringt Sie nicht zum Ziel. Wenn Sie sich selbst Fehlbarkeit und Schwächen zugestehen, werden Sie auch weniger dramatisch und großherziger auf Fehler und Schwächen anderer reagieren. Perfekt sein zu wollen, kostet viel Zeit und Nerven. Die 80/20 Regel trifft auch auf Frauen zu. Für 80% des Ergebnisses sind nur 20% des Aufwandes notwendig. Die restlichen 20% erfordern dann 80% des Aufwandes. Fragen Sie sich daher immer, ob 100% wirklich notwendig sind, oder ob 80 oder 90% reichen.
Sind Sie bereit, diese Veränderungen vorzunehmen? Gerne höre ich von Ihren Erfahrungen und Erfolgen, was passiert, wenn Sie diese Punkte umsetzen.
Wenn Sie andere Tipps mitteilen wollen, durch die sich Ihre Grundhaltung zum Leben verändert hat, dann freut es mich ganz besonders von Ihnen zu hören.
Genießen Sie das Leben!
Buchtipp: Lean in (Sheryl Sandberg)
Links zu weiteren Blogeinträgen der Serie Führen Frauen anders?