Ja. Selbst erfahrene Geschäftsführer können in herausfordernden Situationen völlig blind gegenüber kulturellen und Führungsproblemen sein.
Im Nebel der Post-Merger-Integration verursachen diese Probleme Organisationen große Verluste: Verlust von Talenten, von Arbeitskapazität und von strategischer Ausrichtung.
Ich habe diesen bilden Fleck vor sechs Monaten in meinem Kaffeehaus um die Ecke gesehen…
Dort bin ich einem Geschäftsfreund begegnet (nennen wir ihn Hans). Hans ist Geschäftsführer einer erfolgreichen Beratungsfirma im Gesundheitswesen, die zu einer national anerkannten Firma im Bereich des Gesundheitswesens gewachsen ist. Ich habe herausgefunden, dass Hans sein Büro verlassen hatte, um ein Angebot eines großen europäischen Konzerns für den Aufkauf seiner Firma zu studieren.
Der Rechner lag am Tisch und er hatte einen Blick in seinen Augen, der mir sagte: “Lass mich in Ruhe. Ich habe mein ganzes Leben lang auf diesen Moment gewartet.“ Ich habe trotzdem ein Gespräch angefangen und war nicht wenig überrascht. Denn Hans hatte zwölf Jahre damit zugebracht, ein Traum-Team aufzubauen, um sein erfolgreiches Geschäftsmodell voll ausschöpfen zu können, mit dem Versprechen, es nie zu verkaufen.
Meine Fragen waren einfach:
“Wird er das derzeitige Führungsteam behalten?”
“Wie wird er mit dem europäischen Vorgesetzten umgehen?”
“Wie stellt er sich vor, dass die Schlüsselrollen nach dem Merger zusammenarbeiten werden?”
“Wie müssten sich das Arbeitssystem und das Rollensystem ändern, um das neu zusammengeschlossene Geschäft zu unterstützen?”
“Werden genug Zeit und andere Ressourcen zur Verfügung gestellt, um die Post-Merger-Integration erfolgreich durchführen zu können?
Offensichtlich überrascht, brachte Hans ein paar unbefriedigende Antworten heraus, die nicht einem Geschäftsführerniveau entsprachen. Er entschuldigte sich und wandte sich wieder seinem Rechner zu, fokussierte sich auf seinen Vertrag, der vor ihm lag (oder den mehr bezaubernden Teilen des Vertrages).
„Ich erkläre Dir, wie es funktioniert.“ sagt er…..
Statistisch wissen wir, wie es funktioniert. Entsprechend der jährlichen Studie von PWC erwarten 42 % der Geschäftsführer einen inländischen Merger in 2013. Jedoch ist es weithin anerkannt, dass ein Drittel dieser Abschlüsse nicht einmal die Kosten des Vertrages wieder reinbekommen.
Was ist also wirklich los? Sogar in der Welt, in der Abschlüsse gemacht werden, von denen die Entscheidungsträger profitieren, gibt es logische Ansätze von „Due Diligence“, die die wirklichen Kosten einer erfolgreichen Post-Merger-Integration miteinschließen, welche auf Antworten zu den obigen Fragen basieren.
Statt überrascht zu werden, zahlt es sich aus, die Risiken anzusprechen und die Zeit und das Geld dafür vorweg zu investieren.
Blind zu bleiben ist nie eine gute Option.
Für alle, die klar sehen wollen, sind hier ein paar Artikel mit interessanten M&A Informationen und damit verbundenen Ressourcen.
–Forbes Post-merger integration
–CNBC M&A Success