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Vor wenigen Tagen haben wir mit einem neuen Kunden den ersten Workshop durchgeführt. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren schnell gewachsen. Nun ist es durch die größer werdende Organisation herausgefordert. Unsere Situationsanalyse machte deutlich, dass der Geschäftsführer mehr Verantwortungsübernahme fordert, die Mitarbeiter mehr Kommunikation und Einbeziehung. Zudem wurde in Vorgesprächen klar, dass eine schwierige Personalentscheidung anstand, die für uns Veranlassung war, über den Workshop hinaus ein Coaching zu vereinbaren.
Wenige Tage nach dem erfolgreichen Workshop durfte ich das Führungskräfte-Meeting begleiten. Dabei wurde deutlich, dass sich in den letzten Jahren eine Kultur entwickelt hat, eher Verantwortung wegzuschieben und sich zu rechtfertigen als unternehmerisch verantwortlich zu agieren. Das im Workshop gemeinsam erarbeitete Leitbild und die erkannte Dringlichkeit für Veränderung stellten unausgesprochene Fragen in den Raum wie:
- „Welche Rolle habe ich im Veränderungsprozess?“
- „Muss ich mich etwa auch verändern?“
- „Wenn wir Kommunikation verbessern müssen… meinen wir auch MEINE Kommunikation?“
- „Was heißt denn „verantwortungsvolleres Verhalten“ für mich?“
Zusammen mit dem Geschäftsführer und allen Teilnehmern haben wir für speziell dieses Führungskräfte-Meeting ein Regelwerk erstellt:
- Jeder kommt vorbereitet zum Meeting.
- Jeder ist AKTIV Eine Aufforderung zur Stellungnahme durch den Geschäftsführer ist nicht notwendig!
- Jeder Teilnehmer bezieht zu seinen offenen Punkten Stellung.
- Wer die Herausforderung mit ins Meeting bringt, hat als erster die Aufgabe, einen Lösungsansatz zu unterbreiten oder um Hilfe zu bitten.
- Ziel des Meetings: Überraschungen vermeiden – Falls eine Überraschung ansteht, hat jeder -auch verantwortungsübergreifend- die Verpflichtung, diese zu benennen.
- Jede Aktion braucht einen Termin und einen Verantwortlichen. Wenn kein Termin fixiert ist, macht der Verantwortliche eine Annahme.
Der Geschäftsführer zeigte sich zufrieden mit der Unterstützung. So kann der angestrebte Kulturwandel schneller herbeigeführt werden.
Was bedeutet das Erlebte für den Veränderungsprozess?
- Der Schritt aus der Komfortzone für jeden Einzelnen braucht einen Schubser. Dass Veränderung bei jedem selbst beginnen muss, ist nicht selbstverständlich.
- Teams brauchen Hilfe bei der Konkretisierung und Umsetzung der Vereinbarungen – vor allem, wenn sie unerfahren mit Veränderungsprozessen sind.
- Auch wenn Verantwortliche wissen, das etwas passieren muss: Der Prophet im eigenen Lande wird oft nicht gehört. Unterstützung von außen ist erforderlich. Für den Blick für alle aus der Box heraus und für den Einsatz von Methodenkompetenz.
Auch mit diesem Kunden wird deutlich, wie wichtig es ist, einfühlsam an den Veränderungsprozess heranzugehen, um nachhaltige Erfolge zu ermöglichen.